Den Preis "Lymphoma Biology" erhielt Dr. Anja Fischer. Seit 2021 forscht sie als Postdoc am Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Ulm (Prof. Reiner Siebert) an der Genetik und Epigenetik verschiedener B- und T-Zell Lymphome.
Anja Fischer
Bericht zur Arbeit von Dr. Fischer:
Periphere T-Zell-Lymphome, nicht näher bezeichnet (PTCL-NOS), sind gekennzeichnet durch epigenetische Dysregulation und Mutationen in Chromatin-Remodelling-Genen. Sie stelleneine heterogene Gruppe aggressiver maligner Erkrankungen mit schlechter Prognose dar. Die spezifische Rolle des Funktionsverlusts des Chromatin-Remodeller Gens SMARCB1 wurde bei PTCL bisher noch nicht charakterisiert. Die Studie identifiziert eine SMARCB1-negative PTCL-NOS-Untergruppe, die häufiger junge Patienten bis 25 Jahre betrifft. Vergleichende epigenomische Analysen bei Mensch und Maus zeigen ähnliche DNA-Methylierungsmuster, die auf eine Plastizität der lymphatischen Linie hinweisen. Einzelzellanalysen enthüllen ein immunsuppressives Tumormikromilieu. Die Publikation zeigt, dass der Histon-Deacetylase(HDAC)-Inhibitor SAHA/Vorinostat die erschöpfte Immunzelllandschaft umgestalten und die Funktion von T- und NK-Zellen wiederherstellen kann.
Es konnte erstmals gezeigt werden, dass der Verlust der SMARCB1-Funktion eine definierende Eigenschaft einer PTCL-NOS-Untergruppe ist. Durch die Integration von epigenomischen, transkriptomischen und präklinischen Modellen bietet diese Studie neue Einblicke in die Pathogenese und schafft die Grundlage für neue Therapieansätze.
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